Sommerrezept à la Eddy: Basilikum-Tomaten-NudelN
Den Kraftspeicher wieder auffüllen | Wandermarathon Berchtesgaden
„In der Nacht zwischen 3 und 4 Uhr war es etwas anstrengend. Der Sonnenaufgang war dafür umso schöner,“ erzählt Eddy an diesem Montagvormittag. Er ist erst gestern, am Sonntagabend, aus dem österreichischen Imst in Tirol in seine gemütliche Dachgeschosswohnung in Berchtesgaden zurückgekehrt. Was treibt ihn denn in den klammen Nachtstunden hinaus in die Berge? Es ist der 24-Stunden-Wandermarathon. Eddy hat an diesem Wochenende zum sechszigsten Mal eine solche Tour begleitet. Stolz erinnert er sich:“ Ich war vom ersten Tag an dabei. Nun stehe ich den 24-Stunden-Wanderern schon im 14. Jahr zur Seite“.
Sechs dieser begleiteten und durchorganisierten Events gibt es mittlerweile, eins sogar in Italien. In Berchtesgaden brechen die Langzeit-Wanderer traditionell gegen Ende des Sommers auf. „60 Touren, das muss mir erstmal jemand nachmachen. Und trotzdem bin ich jedes Mal aufgeregt,“ schmunzelt der zertifizierte Natur & Wander Guide. Verstehen sich alle in der Gruppe gut? Klappt der Tourenverlauf wie geplant? Wie entwickelt sich das Wetter? Schaffen es alle Teilnehmer ins Ziel? Mit diesen Fragen zieht sich Eddy 15 Minuten vor dem Start regelmäßig zurück. Dann fällt der Startschuss und alles geht seinen Gang.
Den 24-Stunden-Wanderern geht es um das Wander- und Naturerlebnis in einer begleiteten Gruppe. Sie möchten neue Leute kennenlernen, Bekannte wieder treffen. Ein gewisser Ehrgeiz, das Ziel zu erreichen, ist mit dabei – jedoch fehlt der Wettkampfcharakter völlig. „Ich zeige meinen Wanderern nicht nur den Weg. Ich motiviere die, die einen Hänger haben. Ich versorge mit Blasensalbe, weiß immer, wie viele Minuten zum Aufbruch nach der Pause noch bleiben. Und manchmal zeige ich auch eine besonders schöne Pflanze am Wegrand.“ fasst der gebürtige Allgäuer seinen Eigenanspruch an seinen Job zusammen.
Eddy kam während seiner Schulzeit nach Berchtesgaden, als sein Vater als Berufssoldat in die Struber Kaserne versetzt wurde. Er absolvierte seine Lehre und ging anschließend selbst zur Bundeswehr. 12 Jahre war er dort tätig. Heute lebt er nach wie vor mit „seiner Moni“ in Berchtesgaden, unweit des „Aschis“, dem Naturbad in Bischofswiesen. Die große Patchworkfamilie hat vier Kinder und mittlerweile drei Enkel. Eddy als ausgebildeter Heeresbergführer ist absoluter Wintersportfanat und hat sich mit der Skischule Berchtesgaden-Oberau einen Traum erfüllt. Obwohl er nach seiner Lehre 12 Monate lang dem Schnee nachgereist ist und überall auf der ganzen Welt Ski gefahren ist, liebt er das Naturschnee-Skigebiet Rossfeld am meisten. Im Sommer führt Eddy Gäste im Rahmen des Wanderprogramms zum Watzmannhaus, auf den Untersberg und zum Blaueisgletscher.
Heute, nach der 24-Stunden-Wanderung am Wochenende lädt Eddy seine Kraftspeicher wieder auf. Dafür kocht er sich eine große Portion Nudeln mit einer einfachen Marinade, die durch ein paar Tricks besonders „gschmackig“ wird. „Heute Abend geht es dann gleich weiter,“ plant Eddy. Montags gibt er neuangekommenen Gästen beim Begrüßungsabend die besten Tipps für ihren Berchtesgaden-Urlaub. Aber dafür ist er dann – Dank des dampfenden Tellers vor sich – wieder komplett fit.